Kommunionsgedichte


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Der Tag des Herrn

"Haec dies, quam fecit Dominis! Exultemus et laetemur in ea."
(Psalm 117, 24)


Es ist ein Tag im Leben dein,
Der hebt zum Himmel dich hinein,
Und zieht den Himmel erdenwärts
Hernieder in dein Herz.
Das ist in deinem Leben
Der wunderbare Tag,
Da alles dir gegeben,
Was ewig laben mag,
Der - wo zuerst im Sakrament
Er, dessen Herz vor Liebe brennnt
- Der Himmel Herr, der Engel Lust
Kehrt ein in deine Brust!

Es bricht ein Tag im Leben an,
Dem wohl kein and'rer gleichen kann,
Der einen Himmel voller Glück
Dir ewig läßt zurück.
Das ist schon hier auf Erden
Der Tag voll Heil und Gnad',
Wo du die Braut sollst werden,
Die Gott erwählt sich hat;
Wo er voll Lieb' ans Herz dich drückt,
Und dich der Kranz der Unschuld schmückt,
Das weiße, hochzeitliche Kleid
Voll Himmelsherrlichkeit!

Es ist ein Tag im Leben dein,
Deß' kannst du ewig selig sein,
Wenn auch dein ganzes Leben wär'
Fortan ein Leidensmeer!
Das ist im Tal der Tränen
Der Tag voll Sonnenschein,
Der all dein heißes Sehnen
Erfüllt und stillt allein ;
Wo dir der Herr zu kosten gibt,
Wie freundlich Er, wie treu Er liebt,
Der Tag des Herrn, den Er gemacht
Und dir zum Heil gebracht!

Es ist ein Tag im Leben dein,
Der hellen, holden Himmelsschein
Auf alle deine Tage gießt,
Bis deine Wallfahrt schließt.
Das ist der Tag der Wonne,
Die keine Worte kennt,
Wo Jesus, deine Sonne
Dich küßt im Sakrament;
Der Tag, der dir den Frühling bringt,
Mit neuem Leben dich durchdringt,
In dir bestärkt der freude Geist,
Und - "weißer Sonntag" heißt!

- - - - Es ist ein Tag im Leben dein,
Der mag wohl noch viel schöner sein,
So schön, daß nichts ihm gleichen mag,
Das ist - dein - Sterbetag!
Auf Erden - lieb'erglommen
Kam Jesus in dein Herz;
Beim Sterben einst sollst kommen
Zu ihm du - Himmelwärts!
Im Leben ging Er ein in dich,
Im Sterben nimmt Er dich zu Sich,
D'rum muß der Tag des Todes dein
Der allerschönste sein!

Cordula Peregrina


Vor der Kommunion

Der Tag entsinkt. In stillen Abendstunden
Feirt Jesus Christus dort sein letztes Mahl,
Noch nachbarlich an einem Kelch verbunden
Mit allen Jüngern seiner Lieb' und Wahl.
Ein Morgen noch - und er hat ausgerungen,
Sein theures Haupt geneigt am Todespfahl.
Den Seinen läßt er scheidend sein Vermächtniß,
Weiht Brot und Wein zu heiligem Gedächtniß.

Nehmt, spricht er, eßt! Mein Leib, für euch gegeben,
Ist euch das Brot. Geliebte, denket mein!
Nehmt, trinkt! Mein Blut ist euch der Kelch der Reben,
Des neuen Bundes Sinnbild. Denket mein! -
Empfangt, Genossen, würdiger zu leben,
Das Pfand der Gnade! Denkt verehrend sein,
O denkt - er ist es werth - der hohen Worte,
Getreu bis zu des Todes dunkler Pforte!

Seht bei dem letzten Mahl ihn mit den Seinen,
Seht seinen Golgatha, sein Kreuz, sein Grab!
In Liebe strebt mit ihm euch zu vereinen,
Der liebend auch für euch das Leben gab!
Den Vater pries das Tagewerk des Reinen,
Den Vater preisend, sank er groß hinab.
Hinab? O nein! Er ist uns nicht geschieden;
Sich, uns errang der Sieger Himmelsfrieden.

Wer hat, wie er, der Sünde Reich bezwungen,
Mit seiner Kraft verscheucht des Irrthums Nacht,
Mit seinem Sinn für Wahrheit, Recht gerungen,
Wie er, den Geist allväterlich gedacht,
Wie er, die Menschheit brüderlich umschlungen,
Wie er, gelehrt, geübt, gekämpft, vollbracht?
Auf, wollt ihr seines Namens würdig werden,
Verklärt, ihr Christen, euern Gott auf Erden!

Das Heil'ge kommt vergebens von Altären,
Ist eure Seele nicht des Herrn Altar.
Nicht Lippen will er. Wollt ihr ihn verehren,
Seid Wenigen, was er den Vielen war!
Vewahrt in reinem Herzen seine Lehren,
O stellt sein Bild in Leid und Freude dar!
Dem Wahren, Guten heiligt alle Triebe!
Wie Brüder feirt das Mahl der Bruderliebe!

O du, der, über Band' und Kreuz erhaben,
Zum Vater ging, nicht mehr des Menschen Sohn,
An deinem Mahl laß Herz und Sinn uns laben!
Gieb Kraft, wenn Schicksal, Wahn und Sünde drohn!
Wir flehn nicht um des Glückes eitle Gaben,
Um Liebe, Frieden, des Gewissens Lohn.
Uns ruft dein Geist bei jeder Todesfeier:
Ihr Meinen, werdet weiser, besser, freier!

Wilhelm Nicolaus Freudentheil


Nach der Kommunion

O du, von dem wir dankbar froh empfangen,
Was Leib und Geist und Herz uns segnend nährt!
Von Brüdern ist das Bruderfest begangen.
Erhalt uns, Herr, des hohen Bundes werth!
Hilf glaubensvoll an dir, an ihm uns hangen,
Der heilig leben, würdig sterben lehrt,
Was Menschen, Christen schändet, fromm verachten,
Am ersten uns nach deinem Reiche trachten!

Der Tag des Lebens ist der Tag der Saaten.
O laß zu ew'gen Ernten sie gedeihn,
Und, wie wir Einem Herrn und Vater nahten,
Und Einem Kelch, uns Eines Herzens sein,
nicht durch Gedanken, Worte, nicht durch Thaten
Den guten Geist, der in uns wohnt, entweihn!
Er leite, Vater, uns auf allen Wegen
Durch Nacht dem Licht, durch Kampf dem Sieg entgegen.

Wilhelm Nicolaus Freudentheil


Am Kommuniontage

Unruhvoll ist dieses Leben,
Möchte gern die Flügel heben,
Möchte himmelwärts mich schwingen,
Aber mit so vielen Dingen
Hält die Erde mich umfangen;
Tief im Herzen das Verlangen
Nach Dir, Herr, dem Einig-Schönen,
Doch umbraust von vielen Tönen.

Siehe in des Marktes Treiben
Lockt die Herberg mich zum Bleiben,
Stille Einkehr darf ich halten,
Wo Du willst das Mahl verwalten.
Auf den rauhen Pilgerpfaden
Tönt Dein Ruf, mich einzuladen;
Eine Ruhe wird gefunden
Bei des Gotteslammes Wunden.

Arm und schwach komm ich gegangen,
Doch die Seele voll Verlangen
Nach den Kräften ewgen Lebens;
Laß mich kommen nicht vergebens,
Laß mich nicht umsonst hier stehen,
Ungegessen von Dir gehen,
Du mußt mein Verlangen stillen,
Du kannst meine Armuth füllen!

Jesu, Dich, Dich will ich fassen,
Ewiglich nicht von Dir lassen,
Will Dich halten, will mich hängen
Fest an Dich, mich an Dich drängen,
Nimmer wieder von Dir gehen,
Ewig Dir ins Antlitz sehen,
Will mich ganz Dir übergeben,
In Dir sterben, in Dir leben.

Eleonore Reuß


Kommunion

Unsichtbar naher Gott! die Schaar
Der Deinen naht sich Dir,
Kniet selig bangend am Altar,
Wir wissens, Du bist hier!

Wir sehn es hier, wie Du uns liebst
Und segnend auf uns blickst,
Wie Du uns Himmelsmanna giebst,
Uns Dürstende erquickst.

Wir kommen, wie Dein Wort uns heißt
Und nehmen Himmelsgut;
Der Leib des Herrn ists, der uns speist,
Uns tränkt Sein kostbar Blut.

So thun wir nun nach Deinem Wort,
O Herr, denn wir sind Dein,
Und ziehen froh des Weges fort
Und leben Dir allein.

Eleonore Reuß


Kommunion

Meine Hände will ich falten
Still um die durchgrabne Hand,
Will sie fest umschlossen halten,
Bis Du Dich zu mir gewandt;
Nicht Dein Wort, nicht Deine Gaben,
Deinen Segen nicht allein,
Nein Dich selber muß ich haben,
Du sollst kehren bei mir ein.

Meine Arme will ich breiten
Nach Dir aus, o Bräutigam,
Lockt die Welt von allen Seiten,
Ich bin Dein, o Gotteslamm;
Meine Liebe und mein Sehnen
Zieht so mächtig himmelwärts,
Und mit heißen Liebesthränen
Geb ich Dir aufs neu mein Herz.

Auf den Knien will ich liegen,
Ich will danken immerzu,
Daß Du bist herabgestiegen,
Jesu, süßer Heiland Du!
Daß Du Dich mit mir verbunden,
Der Du in dem Himmel thronst,
Daß ich ruh in Deinen Wunden,
Und Du mir im Herzen wohnst.

Eleonore Reuß


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