Gedichte zum Geburtstag


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Meiner Frau zum Geburtstage

Mein holdes Weib, als du dem Licht geboren,
Durch dich verherrlichend die Gott-Natur,
Da war im süßen Frühlingstraum verloren
Schon rings, des Winters müde, Wald und Flur;
Und bald erwachte sie, - mit tausend Zungen
Begrüßte jubelnd sie das schöne Kind;
Da ward zuerst das Liebesband geschlungen,
Das uns're Herzen duftend eint und lind.

Wie eine Blume in des Lenzes Weben,
Erblühtest du in keuscher Schüchternheit,
Mit Anmuth ward dein zarter Leib umgeben
Von jener Göttin, die den Reiz verleiht.
Sie blickt aus deiner Augen tiefer Bläue,
Sie strahlt aus deiner Locken gold'nem Meer,
Ein menschgeworden Ideal der Treue,
Der still-bescheidnen, und der Tugend hehr.

Der Sommer kam - und unter Geisterkosen
Und unter immer-wachen Götterblicken
Entfaltetest du, Königin der Rosen,
Der schönen Glieder herrlichstes Entzücken,
Des reinen Busens lilien-keusche Hügel,
Des ganzen Körpers minn'ge Schwung-Gestalt, -
Da rührte, wie mit eines Genius' Flügel,
Mein schwellend Herz der Liebe Allgewalt.

Und deinem jungfräulichen Reiz zu Ehren
Erweckt' ich meiner Harfe Melodieen,
Ich weihte an des Lebens Hochaltären
Dir einen Kranz von holden Poesieen.
Ins Allerheiligste des Liebes-Domes
Hat deine Seele betend mich geleitet, -
Da hat die Schaumfluth meines Geistesstromes
Gleichwie zum stillen Berg-See sich verbreitet.

Und wie ein grünes, gottgeweihtes Eiland
Umschlang ich dich mit meinen Wellen-Tönen,
Du warst mir Leben, Sonne, Welt und Heiland,
Du kamst, mein wildes Zweifeln zu versöhnen.
Dort, wo am Stromesrand die Eichen rauschen,
Und durch die Zweige sanft der Himmel blaut,
Entzückte uns der ersten Küsse Tauschen,
Erklang zuerst der süße Name "Braut".

Nun bist du mein mit allen deinen Reizen,
Mit Leib und Seele, holdes Götterbild! -
Nach deinem Lächeln meine Blicke geizen, -
Aus deinem Aug' ein Gnaden-Born mir quillt! -
So wie nur stets allein in deinen Armen
Mein Herz erglüht von Glück und süßer Lust,
So wird auch nur mein Lieder-Strom erwarmen
Bei einem Frühlingshauch aus deiner Brust! -

Sei drum gesegnet, wunderholde Fraue,
Und sei gesegnet deines Werdens Tag,
Dein Seelen-Adel, der mit Himmelsthaue
Erquickte meines Herzens heißen Schlag, -
Gesegnet deines edlen Leibes Schöne,
Die mir der Wonnen Paradies erschlossen,
Gesegnet deiner süßen Lippen Töne,
Aus deren Born mir Trost und Heil geflossen!

Karl Weiser


Meiner Frau zum Geburtstage

Seit wir der Ehe heil'gen Bund geschlossen,
Kehrt heut zum zweiten Mal der Tag zurück,
An dem dein süßes Leben, Weib, entsprossen
Zu meiner Seele Frieden, Trost und Glück.
In reiner Liebe hielten wir umschlungen
Uns in dem sturmbewegten Drang der Zeit,
Wir haben treu vereint gekämpft, gerungen,
Getheilt des schwanken Schicksals Lust und Leid.

Du stärktest mich zu herrlichem Vollbringen,
Erhobst mich aus des Daseins niederm Wust, -
Dein Augen-Stern ließ meinem Muth gelingen,
Daß er, trotz Nacht, auf sichern Bahnen fußt;
Du strahltest, holdes Ebenbild der Muse,
Mir vor im Streben meiner Poesie, -
Drum nah' ich dir mit liebeglühndem Gruße
Und beuge deinem keuschen Reiz mein Knie!

O! schönstes Gottgeschenk dem Erdensohne:
Du heil'ge Minne treuer Frauenbrust!
Dir nur allein gebührt die höchste Krone,
Die du vereinest Frömmigkeit und Lust!
In dir pulsirt des Lebens tiefste Quelle, -
Und Frühlingsdüfte streut dein Wirken aus, -
Du strahlst in ewig junger Morgen-Helle,
Du Rose in der Ideale Strauß!

Und sie, - die mich dies Herrliche erkennen,
Der reinsten Wonnen Nektar kosten ließ, -
Ich darf mein Weib sie hochbeseligt nennen!-
Was sucht ihr das verlorne Paradies,
Blödsicht'ge Kinder dieser dunkeln Erde?-
Hienieden findet nimmer ihr's, noch dort!
Laßt wahre Liebe rufen nur ihr "Werde" -:
Im Frauenherzen blüht's, ein ew'ger Hort!

Karl Weiser


Meinem Vater zum Geburtstage

Beschämt sollt ich die Augen niederschlagen,
Daß nichts ich heute dir zu geben habe,
Nicht eine große, keine kleine Gabe
Zum Nutzen oder freundlichen Behagen.

Ich habe nichts - mein Feld trägt keine Garben
Und leer von Mammon stehen meine Kasten,
Am Hage nur, wo ich mag flüchtig rasten,
Blühn Liedesblumen mir in bunten Farben.

Ich habe nichts - und doch, wie viele Schulden
Hätt ich von lange her dir abzutragen
Für alles, was seit meinen frühsten Tagen
Du mir getan mit Pflegen, Geben, Dulden!

Und neues täglich muß ins Buch ich schreiben -
Wolan ich wags, komm' ohne Gabe eben:
Denn wollt ich alle Schätze auch dir geben,
Ich würde immer doch dein Schuldner bleiben!

Carl Weitbrecht


Zum Geburtstage

I.

Daß der Tag am längsten war,
Als die Mutter dich gebar,
Ich versteh das Zeichen:
Es verheißt mir freudenvoll,
Liebste, daß dein Leben soll
Einem langen Sommertage gleichen;

Einem Tag, geliebtes Kind,
Der gemach und spät verrinnt,
Der in seinen Gränzen
Aller Wonnen Fülle hat,
Früchte, die da machen satt,
Und die Blumen auch, die duftig glänzen.

Und geboren bist du mir,
Mir zum Trost, ich dank' es dir,
Und mit Sang und Spiele
Dank' ich's Gott. Er gebe zu,
Daß wir feiern noch in Ruh
Solcher längsten Tage viele, viele!

II.

Der längste Tag, wo allerhöchst
Die Sonne steht und niederglänzt,
Daß Feld und Wald mit Halm und Laub,
Mit Blüten sich und Früchten kränzt:
Der längste Tag, er hat auch dich,
Dich mir geschenket, die mein Haupt
Mit buntem Duft der Liebe schmückt,
Mit Jugendgrüne frisch belaubt.
Mein wärmster, hellster, längster Tag
Das bist du selbst: o bleib es du
Und schweb' ob meines Lebens Au
Noch lange, lang in milder Ruh!
Und über uns steh' unverrückt
Und nie getrübt das Auge da,
Das nach den Winternächten mir
Zum Tag und Sommer dich ersah!

III.

Wie zum hellen Glas hernieder
Zweig an Zweige grünend schwebt
Und dein Angesicht umwebt,
Das so freundlich lacht hernieder:

So, Geliebte, soll umgeben
Dich mein Lieben immergrün,
Soll in Freuden, soll in Mühn
Dich umranken, dich umweben;

So von gnäd'ger Hand da oben -
Darum fleh' ich auf zum Herrn -
Sei noch Jahre lang und fern
All dein Leben grün umwoben!

IV.

Und wieder sehn wir heut den holden Tag
Sich warm und weich an unsre Erde schmiegen,
Den Sommertag, da einstmals in der Wiegen
Mein liebes Weib als Neugebornes lag.

Und mit der Kleinen lag ein großes Glück
Für mich in jener Wiege neugeboren:
Drum schau' ich auch in Freud' und Dank verloren
Zu Gott empor und auf den Tag zurück.

Dein Wiegentag! Wohl manch ein liebes Jahr
Ist er dahin: ich seh' es ohn Beschwerde,
Weil ja das Glück, das mit ihm kam zur Erde,
Kein Glück von dieser armen Erde war.

Nein, fort und fort, der schönen Sonne gleich,
Die heute darf zu alleroberst schweben,
Steht's über mir und leuchtet meinem Leben,
Ein goldner Blick aus Gottes Himmelreich.

V.

Es fließt vorüber Jahr um Jahr,
Wie Well' um Welle:
Eins aber steht unwandelbar
Und stolz und froh zur selben Stelle:

Die Liebe, die uns zwei verflicht:
Sie schwindet nimmer
Mit Jahr und Tag sie welket nicht;
Sie wächst und grünt nur voller immer:

Dem Baume gleich, zur Lust gepflanzt
Am Ufersaume:
Die Welle, die vorübertanzt,
Giebt täglich neue Kraft dem Baume.

Wilhelm Wackernagel


Lampenschleier

Lasse mich's an diesem Feste
Machen, wie es macht der Beste,
Jener, dessen Tag wir feiern:
Laß mich auch das Licht verschleiern,
Daß zu hell es dich nicht blende,
Nicht beirre Fuß und Hände.

Doch es soll dir nicht ein trüber
Wolkenschleier ziehn darüber:
Nein, den farbenreich gestickten
Und vom Lichte doch durchblickten,
Den erquickend angenehmen
Blumenschleier will ich nehmen:

Daß du schauen ohne Scheuen
Und dich beider mögest freuen,
So des Lichtes, wie der Hülle,
So der Hülle wie der Fülle,
So des bunten Bilds der Zeiten
Wie des Lichts der Ewigkeiten.

Wilhelm Wackernagel


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